Offene Immobilienfonds – das etwas andere Wertpapier
Es ist wohl die beliebteste Wertpapierveranlagungsform der Österreicher in der jüngsten Vergangenheit. Um satte 3,67 Milliarden Euro bzw. 112 Prozent ist das Veranlagungsvolumen in heimische, offene Immobilienfonds in den letzten fünf Jahren auf insgesamt 6,95 Milliarden Euro geklettert. Im Gegensatz zum üppigen Gesamtangebot von 2.023 Investmentfonds aus der Alpenrepublik müssen sich Anleger allerdings zwischen nur sieben offenen Immobilienfonds entscheiden.
Anleger schätzen an offenen Immobilienfonds vordergründig die stabile - in den meisten Fällen weitestgehend praktisch schwankungsfreie - Wertentwicklung. Und das im Gegensatz zu Immobilienaktien tatsächlich eine Art Miteigentum an den Immobilien begründet wird. Doch diese Sicherheit hat auch seinen Preis. Zweistellige Renditen sollte man sich nicht erwarten.
Kurswertberechnung durch Sachverständige
Während bei Immobilienaktien oder Immobilienaktienfonds der jeweilige Kurswert – speziell in Zeiten von Krisen und Euphorie - von Angebot und Nachfrage an der Böse getrieben wird, ist die Preisbildung von Anteilen an offenen Immobilienfonds an objektive Wertermittlungen geknüpft.
In regelmäßigen Intervallen erfolgen durch befugte Sachverständige Bewertungen bzw. Verkehrswertermittlungen aller Immobilien. Aus den Wertanpassungen dieser Sachverständigengutachten und natürlich auch aus den laufenden Mieterträgen werden täglich neue Kurswerte für die Fondsanteile errechnet. Die Wertschwankungen sind bei offenen Immobilienfonds daher tendenziell deutlich geringer als bei Aktieninvestments.
Stabile, aber überschaubare Ertragsperspektiven
Ertragsmäßig darf man sich bei offenen Immobilienfonds keine riesigen Kursgewinne erwarten. Durchschnittlich betrug die Wertsteigerung der vier größten heimischen Fonds in den letzten fünf Jahren 2,48 Prozent p. a.. Verhältnismäßig eng zeigt sich die Bandbreite vom ertragsschwächsten zum lukrativsten Fonds mit 2,13 bis 2,81 Prozent jährlich.
Dafür sind auch Verluste relativ selten. In Deutschland beispielsweise wurde erst im Jahr 2006 das erste negative Jahresergebnis eines offenen Immobilienfonds registriert. Davor lieferte die Branche seit 1975 ausschließlich positive Wertsteigerungen ab.
Vorteile:
- Geringer, individueller Kapitaleinsatz
- Verhältnismäßig geringe Wertschwankungen
- Professionelle Immobilienauswahl/entwicklung und Verwaltung
- Breite Streuung auf zahlreiche Großimmobilien (in der Regel Wohn- und Gewerbeimmobilien)
- Normalerweise kurzfristig veräußerbar
Nachteile:
- Eingeschränkte Ertragschancen
- Etwas eingeschränkte Anlegerrechte gegenüber herkömmlichen Investmentfonds
Sehr gerne finden wir aus den breiten Veranlagungsmöglichkeiten im Immobilienbereich die für Ihre individuelle Situation optimale Lösung.
(Datenquelle: ÖNB, VÖIG)
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