Verkehrsunfall – wüssten Sie genau, was zu tun ist?
Die Führerscheinprüfung ist schon lange her, manches vergessen, was bei einem Verkehrsunfall zu tun ist oder man steht nach einem Crash unter Schock – da schadet es nicht, eine Checkliste parat zu haben: im Kopf oder im Handschuhfach.
Unfallstelle sichern
Die Absicherung der Unfallstelle verhindert Folgeunfälle. Schalten Sie als Beteiligter oder dazukommender Verkehrsteilnehmer das Warnblinklicht ein, bei Dunkelheit auch die Fahrzeugbeleuchtung. Das Anlegen der Warnweste vor dem Aussteigen ist auf Autobahnen und Landstraßen Pflicht. Stellen Sie dann ein Warndreieck auf – Abstand im Ortsgebiet rund 50 Meter, außerhalb 150 und auf Autobahnen rund 250 Meter vor der Unfallstelle. Und während Sie auf Hilfe warten, tun Sie das nicht im Auto, sondern hinter den Leitplanken!
Rettungsmaßnahmen einleiten - Notruf 144 (Österreich) oder 112 (EU-weit)
Fordern Sie Rettungskräfte an, wenn es Verletzte gibt. Geben Sie Ihren Namen und den Unfallort an, die Zahl der Verletzten sowie die vermutlichen Verletzungen und wie viele Personen/Fahrzeuge am Unfall beteiligt sind. Bis zum Eintreffen der Rettung sind Sie zur Leistung zumutbarer Hilfe verpflichtet, Verletzte sind je nach ihrem Zustand aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Verstöße wegen unterlassener Hilfeleistung werden mit hohen Geld- oder Haftstrafen belangt, es kann Ihnen auch der Führerschein entzogen werden.
Polizei verständigen - Notrufnummer 133
Sind Personen zu Schaden gekommen, müssen Sie jedenfalls die Polizei verständigen. Bei reinen Sachschäden genügt es zwar, wenn alle Unfallbeteiligten Namen und Adressen austauschen, allerdings ist das nicht immer möglich: Wenn Sie etwa einen Laternenpfahl oder ein parkendes Auto angefahren haben, warten Sie entweder auf den Geschädigten oder verständigen Sie unverzüglich die Polizei, ansonsten begehen Sie Fahrerflucht – auch bei verspäteter Meldung! In diese Fall drohen ebenfalls hohe Geldstrafen sowie versicherungsrechtliche Nachteile.
Unfalldaten & Versicherungsmeldung
Zur Schadensregulierung ist die umfassende Unfalldokumentation wichtig. Notieren Sie Namen und Adressen von Unfallgegnern und -zeugen sowie amtliche Kennzeichen und halten Sie den Unfallhergang schriftlich fest, am besten mit Fotos und Skizzen bzw. anhand des „Europäischen Unfallberichts“, den Sie im Auto mitführen sollten. Geben Sie vorab kein Schuldbekenntnis ab und melden Sie uns den Unfall auch dann, wenn Sie von Ihrer Unschuld überzeugt sind!
Nützliche Links
Übersicht zum Verhalten bei Unfällen: Erste-Hilfe-Karte oder www.help.gv.at
Ratgeber Ausland: Unfall im EU-Ausland oder Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e.V.
Erste-Hilfe-Kurse: Österreichisches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hospitaldienst, Grünes Kreuz
APP-Tipp: kostenlose Erste-Hilfe-App zum Herunterladen
Nützliche Formulare zum Download: Europäischer Unfallbericht + Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres
Auskunft zu KFZ-Versicherungsdaten: Versicherungsverband Österreich oder Tel. 01711 560
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