Anlegen in Rohstoffe

Teil 2: Chancen und Tücken von Rohstoff-Aktien

 

Dass sich eine Anlage in eine Goldaktie nicht unmittelbar analog zum Goldpreis entwickeln muss zeigt ein Rückblick auf das Finanzkrisenjahr 2008 eindrucksvoll. Während der Preis für die physische Feinunze Gold auf US-Dollarbasis um 3,48 Prozent gestiegen ist, haben die weltweit wichtigsten 36 Goldaktien durchschnittlich um 28,50 Prozent an Wert verloren. Für Anleger in letzterem Segment ein schwacher Trost, dass der Gesamtaktienmarkt im Jahr 2008 sogar um 40,33 Prozent eingebrochen ist.

 

Relativ einfach lässt sich die divergierende Entwicklung von Rohstoff- und Aktienpreisen am Beispiel des britischen Ölkonzerns BP erklären. Das Unternehmen stand im April 2010 nach der Explosion einer Bohrplattform im Golf von Mexiko vor dem finanziellen Abgrund, der Aktienkurs des Unternehmens stürzte binnen dreier Monate um rund 60 Prozent ab. Mit dem Rohstoff Öl dagegen machten Anleger im Jahr 2010 gute Geschäfte, der Preis ging um 14,79 Prozent nach oben.

 

Miteigentum an Unternehmen statt klassischer Rohstoffinvestor

Rein rechtlich unterscheidet sich ein Investment in eine Rohstoffaktie nicht vom Kauf einer „herkömmlichen“ bzw. anderen Aktie. Der Aktionär wird zum Miteigentümer am Unternehmen und ist damit am Geschäftserfolg beteiligt.

 

Naturgemäß hängt das Bilanzergebnis eines Rohstoffunternehmens, dass sich schwerpunktmäßig mit dem Goldabbau beschäftigt stark von der Entwicklung des Goldpreises ab. Signifikanten Einfluss auf Aktienkurs und Gewinnperspektiven eines Rohstoffkonzerns hätte aber auch ein größerer Fund von Goldreserven oder die Implementierung eines kostengünstigen Abbauverfahrens.

 

Risikostreuung und professionelle Aktienselektion mit Investmentfonds

Noch etwas dynamischer als bei einem Investment in einen einzelnen Rohstoff stellen sich die Chancen und Risiken beim Erwerb einer Einzelaktie dar. Beim Kauf einer BP-Aktie könnte nicht nur ein sinkender Ölpreis zu Anlageverlusten führen sondern wie in der Vergangenheit auch eine Umweltkatastrophe. Umgekehrt könnte ein Einzelaktionär beispielsweise atypisch stark davon profitieren, wenn sein Unternehmen von einem Großkonzern zu einem lukrativen Kaufpreis übernommen wird.

 

Eine signifikante Reduktion des Anlagerrisikos durch eine breite Streuung auf mehrere Unternehmen samt professionellem Management kann durch Erwerb von Anteilen an Rohstoffaktien-Investmentfonds erreicht werden. Das Angebot an derartigen Fonds ist sehr umfangreich und lässt auch großen Spielraum für individuelle Wünsche. So können Veranlagungen zum Beispiel etwa nur in Unternehmen, die sich mit dem Abbau von Gold, der Förderung von Rohöl oder im Bereich Agrarwirtschaft beschäftigen getätigt werden.

 

Rohstoffanlage mit laufenden Erträgen

Während klassische Rohstoffveranlagungen naturgemäß keine Zinsen bzw. laufende Erträge abwerfen dürfen Aktionäre oder Investmentfondsinhaber mit regelmäßigen Gewinnausschüttungen bzw. Dividenden rechnen. Tendenziell sind derartige Gewinnzuweisungen bei Energieunternehmen besonders hoch.

 

Sehr gerne beraten wir Sie individuell zu den nachstehend angeführten Vor- und Nachteilen bei der Veranlagung in Rohstoffaktien und Investmentfonds.

 

Vorteile:
  • meist regelmäßige Gewinnausschüttungen (Dividenden)

  • individuelles, geringes Mindestinvestitionsvolumen

  • jederzeit unkompliziert veräußerbar

  • hohe Gewinnchancen

  • Risikostreuung über Investmentfonds

 

Nachteile:
  • starke Abhängigkeit von der Entwicklung am Aktienmarkt

  • hohes Verlustrisiko (speziell bei Einzelaktien)

  • teils stark divergierende Entwicklung zu den Rohstoffpreisen

 

(Datenquelle: MSCI Inc., onvista)

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