Kriminelles „alter ego“: Wie Sie sich vor Identitätsklau schützen
Geben Sie nichts preis, was Sie nicht preisgeben müssen: Sind sensible Daten erst mal ergaunert, folgen Betrügereien und Straftaten in Ihrem Namen, die Sie gehörig in Bedrängnis bringen.
Leicht gesagt, schwer befolgt
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen: Persönliche Daten stellt man nicht ins Internet. Will man allerdings ein Online-Bankkonto eröffnen, einen Mobilfunkvertrag abschließen oder sich bei diversen Anbietern anmelden, ist diese Regel schnell vergessen. Oft wird verlangt, eine Ausweiskopie online zu übermitteln oder auf Websites hochzuladen – auch bei Stellenausschreibungen oder wenn man auf Wohnungssuche ist. Die Betrugsmethoden werden immer perfider, locken mit Gewinnspielen oder Meinungsumfragen, die angeblich sogar honoriert werden. „Wird schon gut gehen“ – wer allzu vertrauensvoll denkt, tappt leicht in die Falle - und vermehrt werden neben gehackten Firmen auch Privatpersonen zum Opfer.
Fake-Auftritte und -Mails
Täuschend echt und professionell gestaltete Internetseiten zielen darauf ab, Ihre Identität zu ergattern, um in Ihrem Namen Konten zu eröffnen, Kredite aufzunehmen, Schwarzgelder weiß zu waschen oder Waren zu beziehen und nicht zu bezahlen. Fliegt der Schwindel später auf, geraten Sie in Erklärungsnotstand und müssen Ihre Unschuld vor Gericht mühsam nachweisen.
Die vorgespiegelte Authentizität verleitet dazu, Betrügern zu vertrauen. Selbst wenn Ihre Daten nicht abgegriffen wurden, können Sie zum Opfer gestohlener Identitäten werden. Etwa wenn Sie Mails von scheinbar vertrauten Absendern erhalten, die Sie zu Überweisungen auffordern, um Bekannten aus der Patsche zu helfen oder Anweisungen Ihres Chefs zu befolgen … in solchen Fällen sollten Sie hellhörig werden.
Gekennzeichnete Kopien
Was kann man vorbeugend tun und wie unterscheidet man seriöse Kontakte von unseriösen? Grundsätzlich sollten Sie keine Ausweiskopien an Unbekannte versenden. Müssen Sie dennoch persönliche Dokumente, Einkommensnachweise etc. hochladen, kennzeichnen Sie diese Papiere als Kopie und vermerken Sie, um Missbrauch auszuschließen, Zweck und Datum der Verwendung von Hand oder per Bildbearbeitung als „Wasserzeichen“. Angaben, die nicht unbedingt verlangt sind, können Sie zudem schwärzen.
Seien Sie um so vorsichtiger, je mehr Daten verlangt werden: Recherchieren Sie, mit wem Sie es zu tun haben, und achten Sie auf die Schreibweise bei Web- und Mailadressen, die sich von den echten oft nur durch einen fehlenden oder zusätzlichen Buchstaben unterscheiden. Fragen Sie im Zweifelsfall per Anruf nach.
Noch ein Tipp
Auf watchlist-internet.at finden Sie eine Liste schwarzer Schafe. Die Plattform warnt vor unseriösen Praktiken und erklärt, wie Sie per Computer „Wasserzeichen“ auf Ihren Dokumenten anbringen.
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