Immobilieninvestments auf historischem Beliebtheitshoch
Während in Österreich das Sparbuch weiterhin unangefochten die meist genutzte Sparform ist, konnte die Immobilie in der Coronakrise laut einer Umfrage von GfK Austria aus dem Sommer 2020 ihre Spitzenposition als beliebteste Anlageform mit einer Nennungsquote von 38 Prozent sogar weiter deutlich ausbauen. Der Unterschied zwischen Nutzung und Beliebtheit lässt sich einfach erklären. Ein Sparbuch kann ohne große Finanzexpertise und auch mit sehr kleinen Beträgen genutzt werden. Vor einem Immobilieninvestment dagegen sollte unbedingt eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Insbesondere, weil nicht jede der möglichen Investitionsformen für jeden Anlegertyp die Richtige ist. Und weil viele „klassische Sparbuchsparer“ nicht wissen, dass es auch für kleinere Beiträge bzw. mit monatlichen Zahlungen Veranlagungsformen in Immobilien gibt.
Rasanter Preisanstieg bei Immobilien
Laut Berechnungen von Statistik Austria sind die durchschnittlichen m²-Preise für bestehende Eigentumswohnungen von 2015 bis 2019 von 2.560 Euro um 26 Prozent auf 3.226 Euro gestiegen. Regional gab es dabei durchaus unterschiedliche Entwicklungen. Beim Schlusslicht Kärnten betrug der Preisanstieg 8 Prozent, am stärksten haben sich Wohnungen in Niederösterreich mit 33 Prozent verteuert. Das teuerste Pflaster mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 4.036 Euro ist laut dieser Studie Wien geblieben, der günstigste Wohnraum ist mit 1.288 Euro im Burgenland zu finden.
|
m² Preise bestehende Eigentumswohnungen*
|
|
2015
|
2019
|
Veränderung
|
Österreich
|
2.560 € |
3.226 € |
26% |
Burgenland
|
1.091 € |
1.288 € |
18% |
Kärnten
|
1.848 € |
2.003 € |
8% |
Niederösterreich
|
1.934 € |
2.570 € |
33% |
Oberösterreich
|
2.010 € |
2.630 € |
31% |
Salzburg
|
3.024 € |
3.644 € |
21% |
Steiermark
|
1.750 € |
2.038 € |
16% |
Tirol
|
2.836 € |
3.579 € |
26% |
Vorarlberg
|
2.989 € |
3.899 € |
30% |
Wien
|
3.218 € |
4.036 € |
25% |
* Quelle: Statisik Austria von 05/2020. Medianwerte, Preise pro Quadratmeter Wohnfläche
Grundsätzlich sollte man die Ergebnisse derartiger Studien bei der Findung eines fairen Marktpreises für ein potenzielles Immobilieninvestment nicht überbewerten. Zu groß sind auf Bundesländerebene die regionalen Unterschiede und dann kommen noch Zustand, Alter, Betriebskosten, Grundriss der Wohnung, Terrasse/Balkon, Größe, Lift, Parkmöglichkeiten, Infrastruktur, etc. an Einflusskriterien auf einen angemessenen Anschaffungspreis hinzu. Eines lässt sich jedenfalls definitiv zur Preisentwicklung am Immobilienmarkt festhalten und sollte zur Vorsicht mahnen. Während die Wohnungspreise von 2015 bis 2019 um durchschnittlich 26 Prozent geklettert sind, konnten die Mieterträge (exkl. Betriebskosten) von privaten Anbietern in diesem Zeitraum nur um 15 Prozent gesteigert werden. Der laufende Ertrag (Mietrendite) für einen künftigen Immobilieninvestor hat sich somit im Vergleich zur Vergangenheit im Verhältnis zu seinem eingesetzten Kapital verringert.
Immobilienaktien mit hohen Bewertungen, aber empfindlichen Kursverlusten
Blickt man auf die Börsenentwicklung des Jahres 2020 der drei großen heimischen Immobilienaktiengesellschaften (Immofinanz AG, CA Immobilien Anlagen AG, S Immo AG), lässt sich der Nachfrageboom nach Betongold keineswegs ablesen. Im abgelaufenen Börsejahr haben die drei Immoblienaktien durchschnittlich 21,55 Prozent an Wert verloren und somit exakt doppelt soviel wie der Gesamtmarkt (ATX, österreichischer Aktienindex) mit 10,77 Prozent. Zum Höhepunkt der letztjährigen Kurskapriolen am Wiener Aktienmarkt im März 2020 waren die angeführten Immobilienaktien im Schnitt sogar um 46,83 Prozent billiger als noch zu Jahresbeginn zu haben. Im Gegensatz zum direkten Kauf einer Anlegerwohnung zwecks Vermietung stecken hinter der Bewertung von Immobilienaktien Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Diese errechnen sich hauptsächlich auf Basis der in Zukunft potenziell zu erzielenden Erträge (Mieteinnahmen). Hier gab es in den regelmäßig überarbeiteten Schätzung speziell aufgrund von Unwägbarkeiten in der Vermietung von Büro- und Gewerbeimmobilien zwar leichte Revisionen in Zusammenhang mit der Coronakrise, ein derartig starker Einbruch der Aktienkurse lässt sich daraus aber jedenfalls nicht rechtfertigen.
Tipp – Professionelle Beratung für Immobilieninvestments nutzen
Bei kaum einer Anlageklasse gibt es mehr Möglichkeiten aber auch Dinge zu bedenken als bei einem Immobilieninvestment. Von rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen, etwaigen laufenden Verpflichtungen bis hin zur Beurteilung, ob der Preis für ein angebotenes Objekt fair und marktkonform ist. Sehr gerne beraten wir Sie zu den umfassenden Möglichkeiten in Immobilien zu investieren und finden mit Ihnen gemeinsam eine optimale und nachhaltige Strategie.
(Datenquelle: Statistik Austria)
|