Nachhaltige Investments auf dem Vormarsch

 

Dass der heimische Markt für nachhaltige Kapitalanlagen boomt, hat nicht nur rein ökologische Gründe. Im März 2018 hat die Europäische Kommission einen Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums vorgelegt. Zentrales Element darin ist es, Kapitalanlagen verstärkt in ökologische Investments zu lenken. Mit 10. März 2021 sind diesbezüglich erweitere Informationspflichten für Produktanbieter in Kraft getreten. Ab Jänner 2022 müssen Kunden in einer Anlageberatung dezidiert nach nachhaltigen Produktpräferenzen gefragt werden. Wer sich künftig nicht nur damit zufriedengeben möchte, dass auf seinem Produkt nachhaltig draufsteht, sondern detailliert wissen möchte, warum das auch drinnen ist, kann durch die erweiterten Informationspflichten aus dem Vollen schöpfen.

 

Nachhaltig ist nicht gleich ertragsmäßig nachteilig

Bei Investmentfonds ist der Trend zu nachhaltigen Anlagen bereits voll angekommen. Alleine die österreichischen Kapitalanlagegesellschaften hatten Ende 2020 bereits 256 verschiedene Fonds im Angebot. Förmlich explodiert ist das verwaltete Volumen. Dieses erhöhte sich im Vorjahr um 6,8 Milliarden Euro bzw. 64,6 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro. Und das nicht zum Schaden der Anleger. In der Kategorie der nachhaltigen Aktienfonds wurde ein durchschnittlicher Ertrag im Jahr 2020 von 20,1 Prozent erzielt. Der Weltaktienmarkt (MSCI World Index) dagegen legte auf Eurobasis nur 6,3 Prozent zu, der Wiener Aktienmarkt (ATX) verlor gar 12,8 Prozent an Wert.

 

ESG-Kriterien als Qualitätsstandard

Der Qualitätsstandard für nachhaltige Investments fußt auf den sogenannten ESG Kriterien. Diese stehen für Environmental Social Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Ein wesentlicher Beurteilungsfaktor ist das Umfeld, in dem das zu beurteilende Unternehmen tätig ist. Umweltschutz gemessen an Kriterien wie CO2-Emissionen, Anteil erneuerbarer Energien, Umweltmanagement oder Einhaltung von Umweltrichtlinien spielt beispielsweise im Energiesektor eine größere Rolle als im Dienstleistungsbereich. Hier überwiegen dafür die sozialen Kriterien wie Humankapital, Produkthaftung, Tarifabschlüsse, die Einhaltung von Anti-Diskriminierungsrichtlinien oder die Fluktuationsrate der Belegschaft.

 

Individuelle Beurteilung

Grundsätzlich obliegt es den Produktanbietern, die exakten Kriterien für nachhaltige Investments festzulegen. Wer dem nicht ganz traut kann noch zusätzlich auf diverse Gütesiegel von unabhängigen Vergabestellen achten. Letztendlich führte der gegenständliche Trend erfreulicherweise bereits bei vielen Unternehmen dazu, sich zumindest einmal auf dem Papier zu den ESG-Kriterien zu bekennen. Einerseits ist es nicht besonders förderlich für das Firmenimage, wenn man sich nicht zum Kreis der nachhaltigen Unternehmen zählen kann. Andererseits wird es künftig deutlich schwieriger werden, für Aktien- oder Anleiheemissionen ein Investorenpublikum in ausreichender Anzahl zu finden.

 

Tipp – Nachhaltig informieren

Beim Thema nachhaltige Investments lohnt, wie bei vielen Qualitätsversprechen, ein Expertenblick auf die Details im Kleingedruckten. Wir beraten und informieren Sie sehr gerne zu den umfassenden Möglichkeiten. Und das aus tiefer Überzeugung, ihre Anlagewünsche und Bedürfnisse auch ohne unsere kommenden gesetzlichen Beratungsverpflichtungen zur Nachhaltigkeitsthematik stets bestmöglich abzudecken.

 

 

 

(Datenquelle: Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften)

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