Let‘s do it - Vorkehrungen selbstbestimmt treffen
Wer denkt schon gern an Krankheit und Tod? Doch gehören beide zum Leben dazu: Rechtzeitige Vorsorge ist ein Dienst an Menschen, die uns lieb sind. Statt sinnvolle Maßnahmen auszublenden, sollte man sie in die ganz persönliche To-Do-Liste aufnehmen.
#1 - Gültiges Testament
Ein klar formuliertes Testament stellt sicher, dass der Nachlass nach eigenen Vorstellungen geregelt ist. Vor allem in Patchwork-Familien, bei Partnerschaften ohne Trauschein und bei alleinstehenden Menschen beugt es Streitigkeiten unter Erben vor und sorgt dafür, dass Angehörigen keine existenzgefährdenden Folgen drohen.
Dafür genügt schon ein handschriftlich verfasstes Testament mit Datum, Ort und Unterschrift – bei komplexer Sachlage und zur Vermeidung von Formfehlern ist eine Beratung empfehlenswert, ebenso wie eine notarielle Beglaubigung und die Erfassung des letzten Willens im Testamentsregister.
Übrigens: Ein einmal verfasstes Testament kann jederzeit neu formuliert werden, wenn man seine Meinung oder die persönliche Lebenssituation ändert.
#2 - Vorsorgevollmacht
Eine gravierende Krankheit oder ein Unfall mit schweren gesundheitlichen Folgen kann die eigene Handlungsfähigkeit einschränken oder gänzlich ausschließen. Es ist ein Irrglaube, dass leibliche Kinder oder der/die LebenspartnerIn dann automatisch über das weitere Vorgehen entscheiden dürfen. Hat man ihnen keine Vollmacht erteilt, bestimmt das Gericht einen Sachwalter und somit einen völlig Fremden, der das Geschick des Betroffenen lenkt. Eine Vorsorgevollmacht beugt dem vor und kann für unterschiedliche Belange – etwa rund um die medizinische Betreuung oder finanzielle Verwaltung von Hab und Gut – verschiedenen Personen erteilt werden. Musterformulare findet man auf der Homepage des Bundesministeriums für Justiz.
#3 - Patientenverfügung
Ist man schwer krank oder verletzt, hofft man zu Recht auf die Möglichkeiten der modernen Medizin. Sind jedoch Maßnahmen zur Besserung oder Wiederherstellung der Gesundheit aussichtslos, schützt eine Patientenverfügung vor unnötigen Behandlungen. Am besten lässt man sich bei der Erstellung fachkundig beraten, damit die richtigen Entscheidungen getroffen werden können. Ebenso ratsam ist es, die Patientenverfügung registrieren zu lassen. Dann steht sie im Bedarfsfall garantiert zur Verfügung und kann dem Willen des Patienten entsprechend berücksichtigt werden.
Reife Leistung
Die angeführten Vorkehrungen frühzeitig zu treffen, ist kein Ausdruck von Lebensangst, sondern ein Zeichen von Reife und Selbstbestimmung. Auch jüngeren Menschen sollte bewusst sein, wie schnell sich Gegebenheiten ändern können. Umso wichtiger ist es, mit der Familie oder mit Freunden über mögliche Szenarien zu sprechen, sich mit Lösungen auseinanderzusetzen und dabei so manche Stolpersteine zu vermeiden.
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