Herbstzeit ist Wildzeit ... auch auf Österreichs Straßen!

 

Rund 75.000 Wildunfälle, über 300 verletzte Personen und mehr als 70.000 getötete Wildtiere – das ist in etwa die jährliche Bilanz auf Österreichs Straßen. Besonders gefährlich wird es jetzt im Herbst, vor allem in den frühen Morgen- und den Abendstunden. 

 

Ein Wort zur Jahreszeit

Warum häufen sich Wildunfälle gerade im Herbst? Die Felder sind abgeerntet, Wildtiere finden weniger Deckung, sind leichter aufgeschreckt und ergreifen rascher die Flucht. Die Straßen sind oft nass oder mit Laub bedeckt, die Fahrbahnen rutschig, Regen oder Nebel trüben die Sicht und es wird früher dunkel. Diese Risiken können durch die eigene Fahrweise noch verstärkt werden. Beispielsweise, wenn man Wildwechselschilder keine Beachtung schenkt oder unbewusst nur die rechte Straßenseite im Blick behält, obwohl Wildtiere auch von links auftauchen können.

 

Eine traurige Statistik

 

Knapp 60% aller Wildunfälle ereignen sich mit dem PKW, zu etwa 20% sind Motorräder an Zusammenstößen mit Wildtieren beteiligt. Schon ein Hase mit 5 kg Gewicht wird bei Tempo 100 zu einem Geschoss mit rund 125 kg, bei einem Rehbock bewegt sich das Aufprallgewicht bereits im Tonnenbereich. Diese Zahlen verdeutlichen das Risiko eines Aufpralls. Noch größer kann die Gefahr werden, wenn man nach einem Ausweichmanöver von der Fahrbahn abkommt, in einen Baum oder in den Gegenverkehr kracht. Es braucht also viel Geistesgegenwart, um richtig zu reagieren: Reicht der Bremsweg nicht aus, ist es mitunter besser, dennoch den Zusammenstoß mit einem Tier in Kauf zu nehmen als das Lenkrad im ersten Schreck unkontrolliert zu verreißen.

 

Wie lassen sich Unfälle vermeiden?

 

Am besten ist es, achtsam und vorausschauend zu agieren, rechtzeitig die Geschwindigkeit zu drosseln und bremsbereit zu fahren. Vor allem auf Nebenstraßen, in Wald- und Feldgebieten oder wenn das Verkehrsschild „Achtung Wildwechsel“ erhöhte Gefahr signalisiert, sollte man besonders vorsichtig sein. Das Abbremsen bei Sichtung eines Tieres ist in den meisten Fällen die beste Wahl, um eine Kollision zu verhindern oder abzumildern – halten Sie dabei das Lenkrad gut fest! Ausweichmanöver sind meist riskanter und sollten keinesfalls ruckartig erfolgen. Haben Sie es geschafft, rechtzeitig anzuhalten und das Tier bleibt auf der Fahrbahn stehen, blenden Sie das Fernlicht ab, um es nicht weiter zu irritieren und betätigen Sie mehrmals kurz die Hupe. Ist ein Tier unbeschadet über die Fahrbahn gehuscht, bedenken Sie, dass Wildtiere oft in Gruppen flüchten: Ein Reh kommt selten allein …   

 

Was tun bei Wildschäden?

Haben Sie trotz aller Vorsicht ein Tier gerammt, verletzt oder getötet, müssen Sie die Unfallstelle unverzüglich absichern und die Exekutive sowie – über die Polizei – den zuständigen Jagdaufseher verständigen. Die Nichtmeldung ist strafbar, ebenso wie die Mitnahme von getötetem Wild oder verletzten Tieren zum Tierarzt! Eine korrekte Unfallaufnahme benötigen Sie überdies für die Versicherung. Hier gilt: Die Kfz-Haftpflichtversicherung deckt Schäden am eigenen Fahrzeug nicht, übernimmt jedoch die Kosten für den Abtransport des Tierkadavers.

 

Mit einer Kaskoversicherung fährt man besser: Schon bei einer Teilkaskoversicherung sind Schäden durch Haarwild inkludiert. Je nach Vertrag können darüber hinaus auch Schäden durch Federwild oder Haustiere versichert sein. Mit einer Vollkaskoversicherung haben Sie zusätzlich auch selbst verschuldete Unfälle mitversichert.

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Peter Höfler

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