Gefahren bei schlechter Sicht: Verkehrsunfälle mit Todesfolge steigen

 

2022 sind laut VCÖ bzw. Angaben aus dem Innenministerium insgesamt 370 Menschen im Straßenverkehr tödlich verunglückt. Die Zahl ist seither steigend – und die Gefahr nimmt im Herbst und Winter zu: allein bei schlechter Sicht kommen lt. KFV jährlich rund 124 Verkehrsteilnehmer ums Leben. Um schwere Verkehrsunfälle zu vermeiden, braucht es verstärkte Sicherheitsmaßnahmen – viele davon kann jeder einzelne selbst umsetzen.

 

Umsicht bei Autolenkern

Eine dem Wetter, den Sichtverhältnissen und Verkehrsumständen angepasste Fahrweise ist unabdingbar – also heißt es bei schlechten Fahrbedingungen Tempo drosseln und erhöhte Aufmerksamkeit zeigen. Im Winter mit Sommerreifen unterwegs zu sein, steigert das Unfallrisiko. Beim saisonalen Reifenwechsel sollte man einen prüfenden Blick auf die Reifen werfen – sind sie älter als sechs Jahre, empfiehlt sich eine neue Reifengarnitur, da die Pneus einem Altersverschleiß durch Reibung und Wetter unterliegen, was deren Qualität mindert und den Bremsweg negativ beeinflusst.

 

Sichtbar statt unsichtbar

Fußgänger und Radfahrer sind bei Dunkelheit, Nebel, Regen, Schnee oder Eis besonders gefährdet – jährlich sind über 2.300 Verletzte zu verzeichnen. Helle Kleidung und Reflektoren fördern die Sichtbarkeit: Kleiden Sie sich „strahlend“ und wählen Sie für Ihre Kinder Schultaschen und Rucksäcke in auffälligen Farben, die ebenso wie Kopfbedeckung und Jacke reflektierende Elemente aufweisen. Bei Erwachsenen ist zu beachten, dass das Abblendlicht von Autoscheinwerfern sie in einer Höhe von etwa 50 bis 120 cm erfasst – es sollten daher auch Hose oder Schuhe aufleuchten! Um beim Überqueren einer Fahrbahn nicht übersehen zu werden, sind zudem seitlich angebrachte Reflektoren sinnvoll, die auch zum Aufnähen, Ankleben oder als Anhänger erhältlich sind.

 

… und gar keine Frage

Wer jetzt noch den Aufwand scheut und zu den rund 80% der Fußgänger zählt, die auf Reflektoren lieber „verzichten“, den mag wohl dieser Vergleich überzeugen: In der Nacht bzw. bei schlechter Sicht fallen dunkel gekleidete Personen erst aus einer Entfernung von etwa 25 Metern auf, mit heller Kleidung werden sie bereits aus rund 40 Metern wahrgenommen und mit Reflektoren sind sie schon auf ca. 140 Meter sichtbar – bei gleichem Reaktionsweg steigen die Chancen also enorm, nicht angefahren, niedergestoßen oder gar überrollt zu werden. Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit: Reflektoren können ausschlaggebend fürs Überleben sein!


 
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