Schuldenfallen Krankheit, Unfall, Jobverlust ...
Wer Schulden hat, wird mitunter krank vor Sorge; wer länger krank wird, gerät leicht in die Schuldenfalle: In Deutschland sind Gesundheitsprobleme die häufigste Ursache für Überschuldung.
Ein trauriger Rekord
Eine Überschuldung liegt vor, wenn jemand seinen finanziellen Verpflichtungen über einen längeren Zeitraum nicht nachkommen kann – trotz vorhandenem Einkommen/Vermögen und Reduzierung des Lebensstandards. In der 2023 erstellten Studie des Iff (Institut für Finanzdienstleistungen e.V.) wurden anhand anonymisierter Daten aus 114 Schuldnerberatungsstellen die Ursachen von Überschuldung eruiert und dazu knapp 24.000 Beratungsfälle des vergangenen Jahres ausgewertet. Mit insgesamt 18,8 % stehen gesundheitliche Probleme an oberster Stelle, sei es durch Krankheit, Sucht oder Unfälle. Am zweiten Platz finden sich die Auslöser Arbeitslosigkeit bzw. Jobverlust (17,5 %), gefolgt von Trennung/Scheidung oder Tod des Ehepartners (11,8 %). Falsches Konsumverhalten bzw. unwirtschaftliche Haushaltsführung (11,3%), zu niedrige Einkommen (10,5%) oder eine gescheiterte Selbstständigkeit (8,5%) zeichnen ebenfalls markant für Überschuldung verantwortlich.
Alleinstehende besonders gefährdet
Alleinlebende bilden eine große Gruppe unter den verschuldeten Personen. Sie müssen ihre Lebenshaltungskosten von einem einzigen Einkommen bestreiten bzw. finanzielle Engpässe im Alleingang bewältigen und tappen mit knapp 60 % sehr häufig in die Schuldenfalle. Ein womöglich noch höheres Überschuldungsrisiko tragen Alleinerziehende, auch wenn sie am seltensten zur Beratung kommen (13,3 %, davon 81,9 % Mütter und 18,1 % Väter). Paare mit Kindern sind bei der Schuldnerberatung häufiger anzutreffen als kinderlose Paare (53,5 bzw. 32,5%). Nach Altersverteilung sind nahezu 22% aller Ratsuchenden zwischen 30 und 39 Jahre alt, der Anteil der 40- bis 49-Jährigen beläuft sich auf fast 18%, knapp 15% befinden sich in der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren.
Laut Schuldneratlas der Wirtschaftsauskunftei Creditreform galten im Vorjahr an die 5,65 Millionen Menschen als überschuldet – davon 3,43 Millionen Männer und 2,22 Millionen Frauen. Demnach kämpft rund jeder zwölfte Erwachsene in Deutschland mit massiven finanziellen Problemen. Hilfestellung und Information findet man auf den Webseiten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. Auch das Sozialamt gibt Auskunft über entsprechende Anlaufstellen.
Sinnvoll vorsorgen
Die genannten Zahlen verdeutlichen die Sinnhaftigkeit vorausschauender Vorsorge für unvorhersehbare Ereignisse auch schon in jungen Jahren – je früher sie erfolgt, desto günstiger lässt sie sich gestalten.
✓ Eine private Erwerbs- oder Berufsunfähigkeitsversicherung leistet bei Unfällen oder schwerer Krankheit finanziellen Ausgleich, den eine gesetzliche Sozialversicherung nicht oder nur unzureichend bietet.
✓ Will man Ehepartner und Kinder nach dem eigenen Tod absichern, empfiehlt sich eine Hinterbliebenenvorsorge bzw. eine Risiko- oder Kapitallebensversicherung, die auch als Finanzpolster im Alter dienen kann.
✓ Nimmt man einen größeren Kredit etwa zur Finanzierung eines Eigenheims auf, deckt eine Restschuld- oder Restkreditversicherung bei Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit bzw. bei Arbeitslosigkeit oder im Todesfall die bestehenden Schulden und sichert somit auch Familienangehörige ab.
✓ Darüber hinaus existieren verschiedene Ansparmöglichkeiten für bestimmte Ziele, unerwartete Ereignisse oder den Lebensabend – teilweise sogar mit staatlicher Unterstützung.
Melden Sie sich bei Ihrem EFS Vermittler/Ihrer EFS Vermittlerin, er/sie berät Sie gerne über individuell geschnürte Vorsorgelösungen.
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