Die harten Fakten zum unangenehmen Thema Pflege
(kunid) Nach Angaben der Bundesanstalt Statistik (Statistik Austria) erhielten im Dezember 2010 in Österreich rund 373.000 Menschen ein staatliches Bundespflegegeld. Dies waren knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist damit die Anzahl der Pflegebedürftigen um knapp 31 Prozent angestiegen.
Zwar haben Pflegebedürftige in Österreich einen gesetzlichen Anspruch auf ein staatliches Pflegegeld, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Allerdings reicht das gesetzliche Pflegegeld oftmals bei Weitem nicht aus, um den tatsächlichen Pflegeaufwand zu begleichen.
Die Höhe des gesetzlichen Pflegegeldes hängt von der Einstufung in die jeweilige Pflegestufe ab, die unter anderem notwendig ist, um einen Pflegegeldanspruch zu erhalten.
Nur maximal 3,34 Euro für eine Pflegestunde in der Pflegestufe 2
Die meisten der Pflegebedürftigen haben die Pflegestufe 2. Sie erhalten dementsprechend 284,30 Euro im Monat für einen Pflegebedarf von 85 bis 119 Stunden im Monat. Erst ab einem Pflegeaufwand von 120 Stunden würde die nächste Pflegestufe greifen.
Demnach steht für eine Pflegestunde in der Pflegestufe 2 je nach Zeitbedarf ein Betrag zwischen 2,39 Euro und maximal 3,34 Euro zur Verfügung. Alles, was mehr kostet, müssen der Pflegebedürftige und/oder seine Angehörigen selbst zahlen.
Zwar können soziale Dienste oder ein privater Pfleger in Anspruch genommen werden, doch deren Kosten liegen in der Regel höher als das Pflegegeld. So sind viele Angehörige gezwungen, einen Hauptteil der Pflege selbst zu übernehmen.
Private Absicherung
Wer über die gesetzliche Mindestsicherung hinaus abgesichert sein möchte, sollte sich mit uns diesbezüglich in Verbindung setzen. Es gibt im Bereich private Pflegeversicherung viele Varianten.
Beispielsweise wird in einigen Polizzen eine Rentenzahlungen fällig, wenn der Betroffene in eine bestimmte Pflegestufe eingestuft wird. Es gibt auch Tarife, die sich nicht am gesetzlichen Pflegegeld orientieren, sondern an einem Maßstab, der die Einschränkungen in der täglichen Lebensführung bewertet.
Übrigens:
Je jünger man beim Abschluss einer Pflegeversicherung ist, desto niedriger sind auch die Prämien.