Fahrraddiebstahl - wann zahlt die Versicherung?
Sie fahren mit dem Rad zum Einkaufen, stellen es am Bahnhof oder vor dem Schwimmbad ab und erleben später die böse Überraschung. Der fahrbare Untersatz ist weg! Leider kein Einzelfall: Rund 75 Fahrräder „verschwinden“ laut Anzeigen pro Tag in Österreich, die Dunkelziffer liegt noch weit höher und die Aufklärungsquote bei unter 5%.
Die Haushaltsversicherung greift nur bedingt
Ebenso bitter ist die Erkenntnis, dass die Haushaltsversicherung den Schaden nur dann übernimmt, wenn das Fahrrad oder E-Bike aus dem Wohngebäude oder vom eigenen Grundstück entwendet wurde – und ordnungsgemäß abgesperrt war. Bei manchen Anbietern muss sich das Fahrrad überdies in einem abgesperrten Raum/Kellerabteil befunden haben. Je nach Anbieter kann es auch Begrenzungen hinsichtlich Versicherungswert oder Neuwert-Entschädigung geben.
Spezielle Fahrrad-Versicherung
Wird das Rad „unterwegs“ gestohlen, benötigt man eine spezielle Fahrrad- bzw. E-Bike-Versicherung. Bei den günstigsten Polizzen – rund 50 Euro pro Jahr - sind Räder bis zu 1000 Euro versichert, es können jedoch auch höhere Versicherungssummen vereinbart werden.
Je nach Vertrag sind auch Schäden bei Vandalismus, Raub oder Zerstörung durch Brand oder Explosion abgedeckt. Meist nicht im Umfang enthalten ist jedoch bewegliches Zubehör wie Packtasche, Kindersitz, Tachometer ...
Grundsätzlich sollte man beachten ob die Versicherung Selbstbehalte, Zeitwert-Klauseln oder Vorschreibungen für hochwertige Schlösser beinhaltet.
Hilfreich: bewahren Sie den Kaufbeleg immer auf und fertigen Sie Fotos vom Fahrrad an!
Tipps zur Vorbeugung:
Schlossfrage
Schlüsselvarianten sind sicherer als Nummernschlösser gleicher Bauart. Einfache Spiral- oder Kabelschlösser werden von „Profis“ binnen Sekunden geknackt, besser sind stabile, massive Bügelschlösser oder Panzerkabel, auch der Einsatz von zwei verschiedenen Schlössern schreckt Diebe ab. Beachten Sie auch, ob in Ihrem Versicherungsvertrag bestimmte Schlosstypen vorgeschrieben sind.
Rahmen sichern
Blockiert man lediglich das Vorder- oder Hinterrad, ist es zuweilen das einzige, was zurückbleibt. Bei teuren Markenrädern rentieren sich spezielle Sicherungen für Komponenten wie Sattel oder Tacho. Wertvolle Teile wie Akku oder Display am besten abnehmen!
An- statt Absperren
Empfehlenswert ist die Sicherung an festen Objekten wie etwa Fahrradboxen – denn oft wird das Rad abgesperrt abtransportiert und das Schloss in Ruhe andernorts aufgebrochen.
Ortswahl
Wenn Sie Ihr Fahrzeug für längere Zeit, etwa an Bahnhöfen oder öffentlichen Haltestellen „parken“, nutzen Sie überwachte Bike&Ride-Stationen!
Lost & Found
Fahrradregistrierungen bzw. Fahrradpässe der Polizei, die Seriennummer, Marke und Farbe des Modells enthalten, erleichtern das Wiederauffinden gestohlener Fahrräder. Lohnend kann auch der Weg zum Fundamt sein, wo für eine Spritztour „entliehene“ Fahrräder mitunter als Fundstücke landen.
Nicht vergessen:
Selbst wenn Sie Ihr Fahrrad nur kurz abstellen, sperren Sie es immer ab!
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