Richtig oder Falsch? „Winterreifen im Sommer zu fahren ist verboten!“
Falsch! Gesetzlich verboten ist es in Österreich nicht, allerdings auch nicht ganz ungefährlich.
Der Winter ist vorbei, Schneefahrbahnen sind für heuer Geschichte, die Winterreifen werden bis zum nächsten Einsatz eingelagert. Was aber, wenn die Winterreifen keine weitere Saison mehr überstehen würden? Hier ist es immer noch gängige Praxis, die Reifen im Sommer "fertig" zu fahren. Doch Sparsamkeit ist hier fehl am Platz.
Jeder Meter zählt
Winterreifen sind für die Fahrbedingungen im Sommer einfach nicht gemacht. Die hohen Temperaturen setzen der für Eis und Schnee konzipierten Gummimischung erheblich zu, die Reifen verlieren zunehmend an Grip. Konkret bedeutet das bei einer Vollbremsung von 100 km/h einen bis zu 16 Meter längeren Bremsweg und damit, ob man rechtzeitig vor einem Hindernis zum Stehen kommt oder nicht.
Nichts gespart
Durch die weiche Gummimischung geben die Reifen bei hohen Temperaturen nach und man hat den gleichen Effekt wie bei Reifen mit zu geringem Luftdruck. Die dadurch verminderte Rollfähigkeit führt zu einem erhöhten Spritverbrauch und verstärkt den Verschleiß der Reifen enorm.
Vorsicht in Italien
Wer sich nach dem 15. Mai mit Winterreifen in das beliebte Urlaubsland aufmacht, muss eventuell mit empfindlichen Strafen rechnen. Denn anders als in Österreich gibt es hier ein gesetzliches Verbot für manche Winterreifen im Sommer. Um sich hier unnötigen Ärger zu ersparen, empfiehlt es sich in jedem Fall die Sommerreifen zu montieren.
Fazit
Auch wenn es offiziell keine Sommerreifenpflicht gibt, wer im Sommer mit Winterreifen unterwegs ist riskiert nicht nur seine Sicherheit, sondern auch den Versicherungsschutz. Kann bei einem Unfall eindeutig nachgewiesen werden, dass dieser mit Sommerreifen nicht passiert wäre, könnte das als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden und bedeutet unter Umständen eine Leistungskürzung oder sogar -verweigerung der Versicherung.
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